Lehrforst

Die Österreichische Bundesforste AG stellt einen Großteil des Reviers Neukirchen (Forstbetrieb Traun Innviertel) in unmittelbarer Nähe der Forstfachschule als Lehrforst und Schuljagt zur Verfügung.

Der Lehrforst besitzt eine Größe von 757,6 ha und unterteilt sich in folgende Abteilungen:

89    Krahberg

90    Klammbichlwald

91    Aurachkar

92    Luegwald

93    Klausgrabenwald

94    Rotensteiner Kögl

Topographie

Der Lehrforst reicht im Norden von den sanften, dicht bewaldeten Bergen, die an den Traunsee grenzen  bis zu den schroffen Felswänden des Höllengebirges im Süden. Im Schulrevier liegen die Hocklecken – Großhöle, der Aurach Ursprung und der Taferlklaussee.

 

Geologie

Das steil aufragende Kalkmassiv des Höllengebirges begrenzet im Süden den Lehrforst. Als Gesteine treten Hauptdolomit und Wettersteinkalk auf, die hauptsächlich den Steilabfall am Nordrand aufbauen.

Der Talboden wird von den Ablagerungen der letzten Eiszeit geprägt. Die Sedimente des Gletschers sind grobe, sandreiche Kiese mit Steinen. Der Murenschutt dient bis heute auch als Lieferant für Schottermaterial zum Forstwegebau.

Im Norden reicht der Lehrforst in die Flyschzone. Hier findet man sanftere Hänge, deren Gestein aus einer Wechselfolge von Sandsteinbänken und Tonstein und Mergel (weiches kalkig, toniges Gestein) besteht.

Böden

An Bodentypen findet man Pseudogley und Gleyböden, die vor allem in der Flyschzone überwiegen, sowie bindige, z.T. kalkhaltige Braunerde und braunlehmartige Böden.

Im Kalkmassiv dominieren Rendzina und Braunlehm-Rendzina aber auch Kalkbraunlehm. Auf Geschiebelehm wie Moränen treten auch Pseudogleye sowie basenreiche, z.T. kalkhältige Braunerde auf.

 

 

Klima

Das Revier liegt in der Klimazone der nördlichen Kalkalpen, die sich durch hohe Niederschlagsmengen, vor allem in den Staulagen der Bergzüge auszeichnet. Die Niederschlagssummen reichen von ca. 1.500 mm in den Tallagen um Neukirchen bis über 2.200 mm im Stau der Gebirgsstöcke.

Wuchsgebiet

Der Lehrforst liegt im Wuchsgebiet 4.1: Nördliche Randalpen – Westteil

 

Natürliche Waldgesellschaften

Mit einer Seehöhenamplitude, die im Lehrforst von 560 bis 1691m reicht, werden alle Höhenstufen auf engem Raum durchschritten. Folgende Waldgesellschaften würden ohne menschlichen Einfluss im Lehrforst stocken: Buchenwald,  Fichten-Tannen-Buchenwald, Montaner Fichten-Tannenwald, Montaner Fichtenwald

 

Aktuelle Waldgesellschaften

Die aktuelle Baumartenverteilung hat sich in Folge der Bewirtschaftung durch den Menschen verschoben. Auf großen Flächen wurden die natürlichen Waldgesellschaften von Fichtenersatzgesellschaften abgelöst.

Der Tannenanteil ist extrem zurückgegangen, wobei die Tannenverjüngung hauptsächlich dem Druck überhöhter Schalenwildbestände sowie teilweise der Kahlschlagwirtschaft zum Opfer gefallen ist.

Der Anteil der Buche liegt im natürlichen Bereich. Dies ist einerseits historisch bedingt, da die nicht triftfähige Buche zur Salinenzeit im Wald belassen wurde, andererseits blieben aufgrund der zum Teil sehr gebirgigen Lagen viele Wälder sehr lange unerschlossen und konnten sich natürlich entwickeln.

 

Baumartenverteilung im Lehrforst

Fichte                65%

Buche                24%

Tanne                   2%

Lärche                  7%

sonst. Laubhölzer 2%

 

Bonitäten

Auf den im Flysch stockenden Abteilungen herrschen sehr gute Wuchsbedingungen vor und die Bestände weisen Bonitäten der Stufen 14 bis 15 auf. Im Kalk herrschen mittlere Bonitäten, die mit der Höhenlage bis zu Bonitäten der Stufe 4 abnehmen.

 

Hiebsatz

Der Hiebsatz beträgt für das gesamte Revier der ÖBf-AG 13.000 efm. Da im Salzkammergut traditionell bedingt sehr viele Einforstungsrechte bestehen, werden jährlich 3000 efm des Hiebsatesz als Servitutsholz vergeben.

Der Vornutzungsanteil beträgt 30-40%.

 

Zuwachs

Der jährliche Zuwachs mit 7,6 vfm/ha liegt über der im Ertragswald genutzten Holzmenge (6,3 vfm/ha).

 

Schäden

Stürme führen im Revier immer wieder zu Windwurfschäden. Die letzten großen Ereignisse fanden 2002 und 2008/09 statt. Besonders die Fichte ist durch ihren schlanken Wuchs und ihr flaches Wurzelwerk gefährdet.

 

Erschließung

Das gesamte Forstrevier der ÖBf-AG ist mit insgesamt 74 km befestigter Forstwege sehr gut erschlossen. Die Erschließungsdichte beträgt für den Lehrforst 29lfm/ha und liegt auf Grund des hohen Anteils an Seilgelände etwas unter dem österreichweitem ÖBf Schnitt von 36,9lfm/ha.

 

Jagd

Die Jagdgebiete erstrecken sich von Hochgebirgsrevieren mit Gams und Hirsch bis hin zu Seejagden. Als Hauptwildarten kommen im Lehrforst vor allem Rehwild und Rotwild im gesamten Revier, Gamswild hauptsächlich im Bereich des Höllengebirges und vereinzelt Schwarzwild vor.